Best Practices für die Durchführung von virtuellen Interviews

Virtuelle Interviews haben sich als unverzichtbares Instrument im Einstellungsprozess etabliert, insbesondere in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt. Um diese Interviews effektiv und professionell zu gestalten, sind Best Practices unerlässlich. Dieser Leitfaden vermittelt wichtige Strategien und Tipps, um virtuelle Interviews erfolgreich und zielgerichtet durchzuführen und dabei einen positiven Eindruck bei den Kandidaten zu hinterlassen.

Vorbereitung vor dem virtuellen Interview

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Vor dem Interview sollte die gesamte benötigte technische Ausrüstung, wie Kamera, Mikrofon und Internetverbindung, getestet werden. Eine stabile und schnelle Internetverbindung ist essenziell, um Unterbrechungen zu vermeiden. Zusätzlich empfiehlt es sich, die verwendete Software oder Plattform auf Kompatibilität zu prüfen und sich mit den Grundfunktionen vertraut zu machen, um mögliche Verzögerungen durch Technikprobleme zu minimieren.
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Im Vorfeld ist es wichtig, die Gesprächsstruktur zu planen und relevante Fragen vorzubereiten, die auf die Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle abgestimmt sind. Eine klare Struktur sorgt für einen gezielten Gesprächsverlauf und ermöglicht es, die Kompetenzen des Kandidaten effektiv zu beurteilen. Auch das Einplanen von zeitlichen Pufferzonen und die Dokumentation wichtiger Punkte gehören zur idealen Vorbereitung.
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Alle Beteiligten, sowohl Interviewer als auch Kandidaten, sollten rechtzeitig über den Ablauf, die eingesetzte Technik und den Zeitplan informiert werden. Eine klare und freundliche Einladung mit allen notwendigen Details, wie Zugangslinks und Kontaktdaten für technische Unterstützung, gewährleistet, dass sich alle gut vorbereitet fühlen und das Interview pünktlich beginnen kann.
Trotz der Entfernung sollte die Kleidung dem Anlass entsprechend gewählt werden, um Seriosität zu vermitteln. Die Kleiderwahl hängt auch von der Unternehmenskultur ab, generell empfiehlt sich ein gepflegtes und gepflegtes Erscheinungsbild, das einen respektvollen Umgangston signalisiert. Dies unterstützt nicht nur die eigene Professionalität, sondern setzt auch den richtigen Rahmen für das Gespräch.

Professioneller Auftritt und Umgebung

Umgang mit Technik während des Interviews

Sollte es während des Interviews zu technischen Problemen kommen, ist ein ruhiges und lösungsorientiertes Vorgehen gefragt. Das Gespräch kurz unterbrechen, alternative Kommunikationswege wie Telefon anbieten oder eine erneute Verbindung herstellen können Auswege sein. Ein professioneller Umgang mit solchen Situationen vermittelt Kompetenz und minimiert Stress bei allen Beteiligten.

Kommunikation und Gesprächsführung

Da die nonverbalen Signale reduziert sind, ist es besonders wichtig, deutlich und präzise zu sprechen. Komplexe Sachverhalte sollten verständlich erklärt werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Pausen und Zusammenfassungen helfen dabei, dem Gespräch eine klare Struktur zu geben und dem Kandidaten genügend Raum für seine Antworten zu lassen.
Interviewer sollten durch bestätigende Gesten und verbale Rückmeldungen zeigen, dass sie die Aussagen des Bewerbers wahrnehmen und wertschätzen. Dies fördert Offenheit beim Kandidaten und sorgt dafür, dass wichtige Informationen umfassend vermittelt werden. Paraphrasieren und gezieltes Nachfragen helfen, das Gespräch auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Eine freundliche und respektvolle Haltung trägt wesentlich dazu bei, eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Gerade im virtuellen Format, das oft als distanziert empfunden wird, zeigt Empathie dem Bewerber, dass seine Persönlichkeit und seine Anliegen geschätzt werden. Dies stärkt das Vertrauen und trägt zu einem positiven Eindruck des Unternehmens bei.

Datenschutz und Vertraulichkeit

Vor Beginn des Interviews ist es wichtig, Kandidaten über den Umgang mit ihren Daten aufzuklären und deren Zustimmung einzuholen. Die Einhaltung relevanter Datenschutzgesetze, beispielsweise der DSGVO, ist unverzichtbar und sollte in der Unternehmenskommunikation klar kommuniziert werden, um Vertrauen zu schaffen.

Nachbereitung und Feedback

Direkt nach dem Interview sollten wichtige Informationen und Beobachtungen festgehalten werden. Diese Dokumentation unterstützt eine objektive Bewertung der Kandidaten und erleichtert spätere Vergleiche. Sie ist zudem unerlässlich, um die Entscheidungsfindung transparent und nachvollziehbar zu gestalten.

Barrierefreiheit sicherstellen

Die Plattform und das Interviewformat sollten für Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zugänglich sein. Dies kann durch Unterstützung von Untertitelungen, speziellen Bedienhilfen oder die Flexibilität bei Terminen und technischen Vorgaben erfolgen. Ein inklusives Vorgehen unterstützt Vielfalt und Chancengleichheit.

Unbewusste Vorurteile vermeiden

Interviewende sollten sich ihrer eigenen Vorurteile bewusst sein und diese bewusst reflektieren, um eine objektive Bewertung zu gewährleisten. Schulungen zum Thema Bias und der Einsatz strukturierter Interviewleitfäden tragen dazu bei, faire Entscheidungen zu treffen, die einzig auf den Qualifikationen und Kompetenzen basieren.

Kultur- und sprachliche Sensibilität zeigen

Besonders in globalen Recruiting-Prozessen muss auf unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Sprachkenntnisse Rücksicht genommen werden. Ein verständnisvoller Umgang und die individuelle Anpassung der Kommunikation fördern ein angenehmes Gesprächsklima und erhöhen die Chancen auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.